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Was für ein Hammer-Spiel! Trotz Niederlage gegen die TGM herrscht beste Stimmung bei D1
16.12.2014 18:38

Wenn Du gefragt wirst was der Unterschied ist? Das ist einfach erklärt...

Du kommst in die Halle und wirst erst einmal freundlich begrüßt, Anwesende kommen zu Dir geben Dir die Hand, rufen Dir ein Hey! zu - kleiner Smalltalk und ein wenig Fachsimpelei. Das ist schonmal gut. Ihr zuerst ans Netz oder sollen wir? - Egal macht ihr - auch das kennt man anders...

Ja und dann beginnt das Spiel und wie es beginnt. 13 am Aufschlag zersägt mit ihren ersten 4 Aufschlägen unsere Libera. Okay - die Messlatte ist gelegt. Das passiert ihr nicht nochmal denkt sich Elly Diamantopoulou und liefert von da an eines ihrer besten Spiele als Libera ab. Das gleiche muss sich wohl auch die Libera von der TG Mainz-Gonsenheim gedacht haben und ein sportlicher Fight auf hohem Oberliganiveau entbrennt zwischen den beiden. Am Ende weißt Du nicht mehr ob eine von beiden mehr Bälle rausgekratzt hat oder gegen Hammerangriffe wie ein Bollwerk stand und stets alles gebend - bis zum Umfallen - es zählte einfach das was beide boten. Das entlockte den zahlreichen Zuschauern ein öfteres Oh und Ah.

Doch der Reihe nach. Der 0:4 und 1:5 Rückstand wurde sehr schnell durch gekonnte Lobs von Isa Kaufmann und Julia Zywitzki egalisiert und es zeigt sich sofort die Blockdomäne von Lydia Martsch und Isa Kaufmann auf der Diagonalen. Wir überholen zum 9:6 und schaffen es uns abzusetzen. Doch die Mainzerinnen darfst Du nicht aus den Augen lassen. Die Spielzüge sind bereits jetzt stark, dennoch haben wir ein wenig mehr die Oberhand, die TGM ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht richtig auf eine solche Gegenwehr eingestellt und so können wir den 1. Satz mit einem guten 25:18 auf unserem Konto verbuchen.

Im zweiten Durchgang dann gleich zu Beginn wieder verkehrte Welt. Diesmal sind es nicht die Aufschläge sondern die Kompaktheit des Mainzer Teams, bei dem kein Durchkommen scheint. 14:7 und 16:8 gehen die Gastgeber in Führung. Da muss was passieren. Du stellst den Block um, forderst mehr Variantenreichtum im Zuspiel und Mut bei den Angriffen. Gesagt getan. Mutterstadt spielt sich in den Rausch und hilt Punkt um Punkt auf, TGM hält mit allen Mitteln dagegen. Da schwitzt Du auf der Bank draußen vom Zusehen und anfeuern. Wir schaffen es, 19:19 dennoch knickt Mainz nicht weg. Sind aber auch hartnäckig die... 22:21 bei uns, 22:23 für TGM. 24:23 für TGM. Und die Halle ist laut, sehr laut, die Ersatzbänke sind laut, sehr laut und beide Teams fighten als geht es um die Meisterschaft [naja, :-) vielleicht bei Mainz ein bischen schon...] 25:25. Und jetzt haben wir Glück - oh du schönes Glück ein unholbarer Netzroller bringt uns das 26:25 und mit einem Hammerblock schließen wir zum 27:25 den zweiten Durchgang ab.

Durchatmen...

Satz 3. Ok linker Fuß erwischt oder gedanklich schon beim Weihnachtsmarkt, egal was - Mainz haut auf die Pfanne oder vielmehr bei uns ins Feld. Läuft jetzt aber gar nichts zusammen. Bei 1:7und 3:12 schmeisst Du Deine Auszeiten raus. Locker bis zum Ende durchspielen - nicht verbissen werden, der Gegner darf nicht fühlen dass er uns niedergerungen hat. MIt 25:12 schenken wir den Satz her und siehe es klappt. Sofort sind wir wieder im 4. Satz da. TGM weiß dass auch sie uns nicht unterschätzen dürfen. Was für ein Spiel!! Kein Team kann sich absetzen, Ballwechsel mit knallharten Angriffen, Nummer 9 von Mainz haut da aber auch drauf - weija - können wir auch - Lydia mit einem Brecher über die Diagonalen. 9:9 - 14:14 und dann 19:21. Ist das die Entscheidung? Nein - Zuspielerin Sophia Beutel setzt eine gelungen Finte und danach ein Mitteangriff von Michelle Müller zum 21:21. Gut - da reget sich etwas Unmut bei Publikum und den Gastgebern, denn Michelle kloppte so drauf, dass sie dabei fast das Netz abbaute - nicht geahndet durch das Schiedsgericht. Es steht 23:23 und jetzt - ja wir müssen es Mainz-Gonsenheim zugestehen, jetzt haben sie ihren Glückball. Ein eigentlich gar nicht guter Angriff von Mainz gegen die Netzkante und dann rollt dieser Ball an jener entlang 1m und schaut mal nach hier - 2m und schaut mal nach drüben, 3m und dann Plumps. Oh nööö. 23:24. Aber wir haben ja noch unser Sideout. Annahme perfekt - Zuspiel perfekt - Angriff perfekt und dann fliegt da ein kleines Stück Mensch 1cm über dem Hallenboden unter diesen starken Angriff und holt das Teil sauber zum Zuspiel. Kurzangriff und Aus-die-Maus.

Chapeau-Chapeau meine Damen - habt ihr Euch verdient. Also ab in den Tiebreak - eigentlich eine SCM Domäne.

Sieht soweit bis zum 4:1 ganz gut aus. TGM nimmt eine Auszeit und besinnt sich. Also Kontra geben und uns das Leben wieder schwer machen. Dennoch führen wir beim Seitenwechsel mit 8:7. Ja und dann? Dann geht uns zum einen die Puste aus und wir machen 4 schwerwiegende Fehler hintereinander. Fehler die man normalerweise so nicht unbedingt sieht. Aber die Konzentration ist weg, man schnauft schwer durch und gönnt sich klitze kleine Auszeiten in Sicherung und Verteidigung. Geht nicht - zumindest nicht gegen Gonsenheim. Und dann weisst Du bei 8:12 das war's jetzt. Die wollen auch zum Glühwein auf den Weihnachtsmarkt und werden das heimfahren. Gesagt getan, tolle 8 Punkte am Stück durch Mainz, da gibt es nichts rumzudeuteln.

Wie war das mit dem Unterschied? Ach ja - nach dem Spiel kamen Trainer, Spielerinnen und Zuschauer zusammen und bedankten sich bei beiden Teams. Das war nämlich ein Volleyball-Sonntag der selten tollen Sorte.

Jetzt ist erst einmal Winterpause und Damen 1 freuen sich schon auf den Januar, da geht es gegen Steinwenden gleich gegen den nächsten schweren Gegner.

Es spielten: Sophia Beutel, Elly Diamantopoulou, Isa Kaufmann, Nadine Lahres, Lydia Martsch, Michelle Müller, Nadine Weihrauch, Chrsitine Winzer und Julia Zywitzki.

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